Eine tiefe Ruhe, wenn man morgens früh aufsteht, rausgeht und diese durchsichtigen Perlen auf Gras sieht. Der menschlichen Stimme Lauschen ist ein wunderbarer Akt der konzentrierten Versunkenheit. Wenn nun ein mir Wohlgesonnener „Sabah al Assel“, „einen Tag wie Honig“ wünschte, musste ich natürlich gebührend antworten, wenn möglich ihn übertreffen. Also wünsche ich ihm „Sabah al nur“, „einen lichtvollen Tag“. Gelassen – ausgelassen – ein bisschen von diesem und jenem. Als Kind bekam ich von meiner Mutter vor dem Schlafengehen keinen Gutenachtkuss, sondern ein Ahle.
Sie klären mich über Konzerte und Ausstellungen auf, von denen ich sonst nie erfahren hätte. Ich umkreise sie langsam und widerstehe selten der Versuchung, zärtlich mit der Hand über die sorgsam aufgeklebten Plakate zu streichen. Ein schönes Objekt, ein schönes Wort – ein Einklang. Wenn sich alles nur noch um die Figur und das Gewicht dreht, kann das ein Anzeichen für eine Essstörung sein.
„Lookism“ nennen sie und andere Wissenschaftler die Diskriminierung aufgrund des Aussehens. Schönheitsideale variieren nicht nur von Kultur zu Kultur, sondern auch innerhalb einer Kultur. Denn einkommensstarke und einkommensschwache Schichten versuchten sich voneinander abzugrenzen, berichtet Schönheitsforscherin Ruck. Ein dicker Po avancierte zum Schönheitsideal. Schließlich griffen Frauen zum Korsett und schnürten sich eine Wespentaille. Aber auch Medien spielen eine wichtige Rolle beim Schönheitsempfinden.
Sich selbst attraktiv zu finden, ist aber auch ein wichtiger Punkt, der das Selbstbewusstsein und die eigene Wahrnehmung unterstützt. Dazu zählt auch, dass wir auf uns selbst achten und uns nicht vernachlässigen. Sie werden merken, automatisch wird man auch in den Augen anderer Menschen als attraktiv wahrgenommen. Ein Wort, das sich erlaubterweise der neuen Rechtschreibung widersetzt.
Er studierte Germanistik, Hispanistik und Geschichte in Bochum und Madrid und promovierte über Wolframs »Parzival«. Von 2000 bis 2005 war Holger Noltze Ressortleiter Aktuelle Kultur beim Deutschlandfunk. Im WDR-Fernsehen moderierte er von 2001 bis 2015 die Gesprächsrunde »west.art Talk«.
Wie sieht denn ein Tier aus, das sich auf seinen Nasen fortbewegt und dabei die Balance halten kann? Das „Nasobem“ muss artistisch veranlagt sein; außerdem lässt es sich wohl nicht so leicht aus der Ruhe bringen, wenn es würdevoll „schreitet“. 1955 gründete er auch das Beaux Arts Trio mit, dessen Klavierpart er mit wechselnden Besetzungen an Geige und Cello 53 Jahre lang innehatte.